Fürsorge und Widerstand als alltägliche Praxis gegen Diskriminierungen

Genderfrequenz

Beschreibung des Beitrages

Seit fünf Jahren gibt es die queer-feministische Kolumne „Umagaunan mit Kaya” in der Sendung „genderfrequenz” bei Radio Helsinki, Freies Radio in Graz. Kaya ruft Menschen dazu auf, ihre alltäglichen Erfahrungen von Diskriminierung und Unterdrückung anonym zu teilen. Dabei ist es egal, ob es sich um Sexismus, hate speech (Hassrede), Rassismus, Diskriminierungen aufgrund einer Behinderung oder des Aussehens handelt. Auch positive Nachrichten über Handlungsmöglichkeiten und Strategien teilt Kaya gerne. Kaya nimmt dabei die Position der betroffenen Menschen ein und ist ihr Sprachrohr. Wir sind alle Kaya!

Durch das Teilen unserer Erfahrungen intervenieren wir in vereinzelte Verhältnisse und zeigen, dass niemand alleine ist, dass alltägliche Erfahrungen von Diskriminierungen System haben und viele betreffen.

Im folgenden Beitrag will die genderfrequenz-Redaktion diese fünf Jahre Kaya reflektieren, Erfahrungen teilen und aufzeigen, dass durch diese Praktik des Teilens Empowerment und Widerstand entsteht. In diesem Sinne kann die interaktive Kolumne „Umagaunan mit Kaya” als alltägliche Praktik des Für-Einander-Daseins und der Fürsorge gesehen werden, die eine Transformation von negativen Gefühlen in politisches Engagement bedeutet. Die queer-feministische Theoretikerin Ann Cvetkovich nennt diese Art der alltäglichen Praktiken, die transformativ wirken können, „the utopia of everyday habit“.

 

 

Die genderfrequenz Redaktion ist ein offenes Kollektiv, das sich mit queer-feministischen Themen beschäftigt. Einmal im Monat wird die Sendung auf Radio Helsinki 92,6 ausgestrahlt.